Donald Trump, ein Trend und wir
Es gibt da nichts schön zureden. Wer Donald Trump bei seinen Wahlauftritten zuhörte, der weiß nun, selbst mehrfach verurteilte Hassprediger und Autokraten werden gewählt. Mit einem Vorsprung von 5 Millionen Stimmen wird Trump am 20. Januar ins Weiße Haus einziehen. Im Rücken hat er jetzt schon die republikanische Mehrheit im Senat, der parallel gewählt wurde. Setzt sich der jetzige Trend fort, kann er auch das Repräsentantenhaus hinter sich wissen. Dann kann Trump durchregieren. Wenn er umsetzt, was er ankündigte, wird sich für die Amerikaner die Welt verändern. Für den Rest der Welt auch.
Trump hatte vor der Wahl nicht nur „die größte Deportation der Geschichte“ von Migranten aus den USA angekündigt. Er hatte den „Feinden im Inneren“, also Demokratieaktivisten und linken Politikern, mit dem Einsatz von Militär gedroht. Indes er ankündigte, Verurteilte für den Sturm auf das Kapitol zu begnadigen. Wie es aussieht wird der Milliardär Elon Musk den Regierungsapparat umbauen. Was das bedeutet, kann sich jeder bei objektivem Verstand ausmalen. Zu Trump als Leugner der Klimakrise passt, dass er die Förderung von Gas und Öl in den USA massiv ausbauen will. Unter Trump, dessen „Lieblingswort Zölle“ sind, wird sich Amerika spürbar nach außen abschotten. Ein Trend in autokratisch geführten Ländern. Ein Trend, der in den verunsicherten, zukunftsverängstigten Bevölkerungen fruchtbaren Boden findet.
Verlorenes Vertrauen in Demokratien
Mehr als die Hälfte der Amerikaner sind nicht bereit für Veränderungen und vertrauen dem starken Mann, der ihnen goldene Zeiten verspricht. Die Hinwendung zu vermeintlich stärkeren autokratischen Strukturen ist ein Trend. Von dort kommt auch der meiste Beifall für Trump. Hierzulande, jedenfalls im Osten, sehen wir bei schon einem Drittel diese Tendenz. Die Krux: Weder Sechzehn Jahre von Angela Merkel, noch vier Jahre von Olaf Scholz geführte Regierungen haben vermocht, durch Anpacken und Lösung wichtiger Zukunftsfragen das Vertrauen in die Demokratie zu stärken. Im Gegenteil, zuletzt hat eine wankelmütige und zerstrittene Ampelregierung diese Chance verkackt. Dann sollten sie jetzt ihre Restlaufzeit wenigstens dazu nutzen, Deutschland durch kluges Regierungshandeln auf die Folgen dieser Wahl, dieses Präsidenten angemessen einzustellen.
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